Kapitel 2: Eine Falle?
Captain Stanson Worlock. Das war also sein Name. Zumindest laut den Papieren, die ich aus seiner Tasche zog. Ich untersuchte seine Kleidung in der Hoffnung, ein weiteres Stück der Karte zu finden, welches er mir vielleicht verheimlicht hatte. Schließlich war ich am Ende nur ein Fremder, dem er nicht viel mehr über den Weg trauen konnte, als irgendeinem anderen. Nichts. Es war ein ungewohnt abstoßendes Gefühl, einen Toten zu durchsuchen. Mit jeder Tasche in die ich griff, stellte ich mir die Frage: War es falsch? Sollte ich einem Verschiedenen nicht die letzte Ruhe gönnen? Doch immerhin handelte ich ja in seinem Andenken. Um meinen Zwiespalt zu beenden beschloss ich, dass nichts Unredliches daran war, solange ich ihm nichts von Wert abnahm. „Verdammt!“ rief ich wütend, in der Hoffnung, niemanden damit erreicht zu haben. Denn dieses Bild konnte für Unbeteiligte nicht gut aussehen. „Wie kann man so viele Taschen haben, ohne auch nur einen Krümel darin zu verwahren?“, murmelte ich. Doch dann umgriff meine Hand etwas. Mein grimmiges Gesicht wich der Überraschung. Es war ein Kompass, und ein schicker noch dazu. Es waren viele kleine Verzierungen und Schnörkel zu sehen, die keinen Zweifel daran ließen, dass er liebevoll in Handarbeit angefertigt wurde. Ich blickte in mein Gesicht, das sich in der Vergoldung spiegelte. „Nein!“ fauchte ich es an, „Auch wenn er noch so schön ist, stecke ich ihn ein, werde ich es mir nie verzeihen!“ Zögerlich legte ich das so verlockend glänzende Stück wieder in die Tasche seines Mantels.
Hier, wo wir Stunden zuvor noch gemeinsam am Feuer saßen, erwies ich ihm die Letzte Ehre. Ich begrub ihn, sprach ein paar oberflächliche Trauerzeilen, die ich bei anderen Beerdigungen aufgeschnappt hatte, und lies ihn zurück.
Die Hinweise auf der Karte waren schnell gelöst. So schnell, dass ich mich wunderte, warum der alte Mann… Captain Worlock es nicht weiter geschafft hatte. Seit Tagen befand ich mich nun auf der Reise über das Meer. Dies gab mir mehr als genug Zeit, um nachzudenken. Vielleicht war ich auf dem Holzweg? War das Rätsel doch schwerer als gedacht? Doch es war zu spät um umzukehren, und ich musste mit meinem möglichen Fehler leben. Es vergingen noch drei weitere Tage voller Zweifel, dann sah ich Land. Eine Mesa! So wie es im Rätsel stand. Der Sonnenschein beleuchtete die Landschaft, und an der höchsten Stelle des Berges verschwanden die Strahlen hinter den Bäumen eines kleinen Waldes. Nun strahlte auch ich. Mit einem Grinsen, das nicht einmal ein Steinmetz aus mir herausschlagen könnte, kletterte ich den Berg hoch. Und da stand sie. Eine Schatzkiste, wie sie sonst nur in den wildesten Abenteuergeschichten vorkommt. Vorsichtig schritt ich heran und hob den Deckel. „Danke, Worlock.“, flüsterte ich leise. Denn was ich darin fand, war weitaus mehr als ich erwartet hatte. Gold, Edelsteine, und das alles war nur ein Bruchteil des wahren Schatzes.
Doch dann viel mein Blick von all dem Reichtum auf ein altes, rissiges Stück Papier. Das musste er sein. Der nächste Hinweis! Vorsichtig und voller Angst das fragile Stück und damit den Schatz für immer zu zerstören, entfaltete ich es. Darauf standen zwei Zahlen, gefolgt von einer freien Stelle. Wie schon im ersten Stück der Karte mussten es Koordinaten sein. Doch was konnte ich ohne die letzte Koordinate schon groß damit anfangen? Es musste einfach noch mehr geben. Die Suche konnte hier nicht zu Ende sein! Auf der Rückseite war nichts Weiteres geschrieben, doch in einer Ecke sah ich eine kleine Zeichnung. Es schien die Darstellung eines Kompasses zu sein, daneben ein „Z“.
„Verdammt, Worlock!“, mehr brachte ich nicht heraus, während ich die Zeichnung anstarrte. Meine Gutmütigkeit hatte mich in eine Sackgasse geführt.
Nachdem einige Wochen vergangen waren, hielt ich endlich die letzte Koordinate in meinen Händen. Auch diese führte mich erneut an einen abgelegenen Ort. Dort angekommen, fand ich auf einer Sandbank vor der Küste ein Loch so tief, dass ich kaum den Boden sehen konnte. Doch eines konnte ich eindeutig erkennen: Da unten wartete nichts Gutes. Ich stand vor der Wahl. Dem „größten Schatz der Welt“ , wie Worlock ihn nannte, den Rücken kehren, oder mein Leben für eine Hoffnung riskieren. Ich sprang…
Anmerkung: Alle Hinweise in den Kisten beziehen sich auf die folgende Geschichte und sind vorher nutzlos^^
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